Freitag der 13., zum Glück vorbei

Sixsense blog
Ellen und Gerd
Sun 15 Jan 2023 22:31
Marina San Miguel, 28:01.232N  016:36.763W

Eigentlich sind wir ja nicht abergläubisch, obwohl das unter Seefahrern sicher die Ausnahme ist. Aber der Freitag hatte es wirklich in sich!

Erst war der Schiffselektroniker mit dem schönen Namen DJ Cook wegen Problemen mit der Satellitenantenne an Bord. Nach längerer Suche war klar: die Italiener in Cattolica hatten die Antenne eingebaut ohne den Pin im Stecker zu verlöten. Kein Wunder dass unser Signal immer so schwach war.. Neuen Stecker bei Amazon bestellt, Mario bringt ihn am Dienstag mit da Lieferzeit hier bis zu 2 Wochen, und in einer Woche wollen wir ja schon Richtung Karibik unterwegs sein.

Seit 3 Tagen warteten wir auf den englischen Rigger Darrin, der auf La Gomera lebt, aber in dieser Jahreszeit Arbeit ohne Ende hat. Meistens fährt er mit der Fähre morgens nach Teneriffa, inspiziert  dort Riggs und stellt Masten auf, um abends wieder zurück zu fahren. Lange Tage, für uns hat er erst im letzten Moment am Freitag Morgen Zeit.
2 Stunden verbringt er in unserem Mast um das nervige metallische Geräusch, das sich seit Gran Canaria eingestellt hat, zu lokalisieren. Schliesslich meint er, er sei very,  very, very sure die Ursache gefunden zu haben. Eine Scheuerstelle an der Mastschiene, die auch gleich mit Sailcote gängig gemacht wird.
Bei 25 Knoten Wind gehts dann zurück nach Teneriffa; leider ist das Geräusch nach kurzer Zeit schon wieder da, genau wie vorher.

Auf dem Rückweg nach Marina San Miguel auf Teneriffa steuere ich dann erstmal den falschen Hafen an, Freitag der 13. halt, und merke es erst als Ellen mich darauf hinweist, dass unser Hafen doch eigentlich einen weissen Turm und keinen blauen hat. Dumm gelaufen, mein Fehler, ganz schön peinlich, irgendwie in Gedanken noch bei dem Mastproblem gewesen.

In der Marina wartet schon Pepe am Steg, der uns einen Ersatz Autopiloten eingebaut hatte. Der funktioniert  nämlich auch nicht richtig. Wir müssen nochmal rausfahren, ihn neu kalibrieren und dann klappt es glücklicherweise wieder. Nichts ist nämlich blöder als den Autopiloten mitten auf dem Atlantik zu verlieren (läuft 95% der Zeit) und den Rest von Hand steuern zu müssen, 2 Wochen 24/7 oder so. Genau das ist unseren neuen Stegnachbarn passiert, die von Gran Canaria auf dem Weg in die Karibik nach 50 Meilen ihren Autopilot verloren haben.

Wegen des Mastlproblems kommt Darrin am nächsten Tag nochmal bei uns vorbei (wieder morgens Fähre LaGomera-Teneriffa, dann Vorstag in Sana Cruz im Norden geriggt und auf dem Rückweg nach La Gomera noch zu uns. Ganz schön anstrengend, und sehr nett, dass er sich die Zeit für uns noch genommen hat.
Sind dann nochmal zu einem Probeschlag rausgefahren und schnell war klar, dass alle Innenwanten  am Mast zu lose waren und nachgespannt werden mussten. Mal sehen, Probeschlag steht noch aus, jeden Tag 7 Windstärken, wird wohl erst am Mittwoch was.

Morgen gehts weiter mit einigem mehr oder weniger wichtigen Kleinkram, Verproviantieren, Dienstag kommt Mario mit einer ganzen Reihe Ersatzteile und losgehen wird es wohl erst Freitag/Samstag, nachdem das Sturmtief durchgezogen ist… Wir halten Euch auf dem Laufenden, 

Eure Ellen und Gerd von der Sixsense